Postulat eingereicht am 15. Mai 2017
Der Bericht soll zeigen, dass und wie die Stadt Burgdorf die gesetzlichen Vorgaben des Kantons einhalten kann (siehe zur Problematik auch den Bericht des Regierungsstatthalters vom Juli 2016). Weiter soll erläutert werden, wie der Erhalt und die sachgemässe Lagerung der städtischen Archivalien sichergestellt und ggf. verbessert werden können. Dabei müssen insbesondere die Problematik „verstreuter“ Teilarchive und die räumliche Situation untersucht werden. Schliesslich soll ein zeitgemässes Ordnungssystem geschaffen werden. Mit der Burgergemeinde sollen mindestens Vorgespräche, wenn möglich aber bereits konkrete (Vor-)Verhandlungen hinsichtlich der Möglichkeit einer Zusammenarbeit oder Übernahme der Archivierung und der Archivalien durchs Burgerarchiv geführt werden. Mittelfristig soll auch der geordnete Zugang für Historikerinnen und Historiker zu den städtischen Archivalien sichergestellt werden.
Begründung
Anlässlich der ordentlichen Inspektion des Regierungsstatthalters bei der Stadt Burgdorf 2016 wurden erhebliche Mängel bei der Archivierung und dem Umgang mit Archivalien der Einwohnergemeinde Burgdorf festgestellt; die Rüge fällt im ansonsten positiven Bericht unangenehm auf. Offenbar können teilweise nicht einmal die geltenden gesetzlichen Bestimmungen des Kantons eingehalten werden. Es ist davon abgesehen Fachleuten seit Langem bekannt, dass der Zustand der städtischen Archive in Burgdorf auch im Quervergleich sehr zu wünschen übrig lässt. Der Zugang zu den Archiven für Fachleute ist natürlich wichtig, ist aber nicht das grösste Problem. Es muss zunächst überhaupt ein tragbarer Zustand hergestellt werden. Angesichts der insgesamt grundlegenden Probleme legt die Postulantin dem Gemeinderat sehr nahe, mit der Burgergemeinde Gespräche aufzunehmen bezüglich einer Zusammenarbeit im Archivwesen. Das bietet sich insofern an, als das Burgerarchiv ein professionelles Archiv mit einer Vielzahl auch heterogener Bestände, auch aus der Neuzeit, ist, das in Historikerkreisen einen sehr guten Ruf hat. Es erscheint zweckmässig, die Möglichkeit einer Zusammenarbeit auf Vertragsbasis genau abzuklären; die Schaffung eines eigenen Stadtarchivs erscheint im Vergleich dazu eine weit aufwändigere und sehr wahrscheinlich deutlich teurere Lösung.
Stellungnahme Gemeinderat vom 18. September 2017
Die ausführliche Stellungnahme kann dem pdf entnommen werden. Der Gemeinderat ist bereit, das Postulat entgegen zu nehmen und dem Stadtrat z. gg. Zt. einen entsprechenden Bericht vorzulegen.
Beschluss
Der Stadtrat stimmt mit 37 Ja Stimmen der Überweisung des Postulates an den Gemeinderat zu.
