Die GLP hält den Entscheid des Regierungsrates auf Verzicht auf den Umzug der «Lädere» nach Burgdorf und den Campus Burgdorf für wortbrüchig. Die Partei macht beliebt die Diskussionen über die Zukunft des Areals bis zum definitiven Entscheid im Grossen Rat gegen Ende Jahr zu stoppen.
Aus städtischer und regionaler Sicht ist der klare Wortbruch des bernischen Regierungsrates betreffend Verzicht auf den Umzug der Technischen Fachschule (TF, «Lädere») von Bern nach Burgdorf äusserst problematisch, und darf nicht einfach so akzeptiert werden. Die GLP
Burgdorf hält in diesem Zusammenhang ausdrücklich fest, dass sie dem Projektteil «Umzug Lädere», als einzige Partei, immer relativ kritisch gegenüberstand. Die Partei hatte sich aber entschlossen den 2016 vom Grossen Rat mit sehr deutlicher Mehrheit gefällten Beschluss
nicht mehr anzugreifen.
Mit dem Entscheid des Regierungsrates sowohl auf den «Lädere-Umzug» als auch auf den vollständig geplanten Bau des Campus fürs
Gymnasium zu verzichten, ist jetzt aber eine völlig neue Ausgangslage entstanden. Es ist allerdings sicher, dass der Beschluss des Regierungsrates in der Wintersession des Grossen Rates (November/Dezember) angegriffen wird. Die GLP Burgdorf ist deshalb der Ansicht, dass die Diskussionen um alternative Lösungen fürs Campus-Areal auf dem Gsteig derzeit fehl am Platz sind. Sollte der Grosse Rat den regierungsrätlichen Verzichtsentscheid wieder kippen, wird die GLP Burgdorf auf ihrem bisherigen Kurs bleiben und die Umsetzung des «Lädere-Umzugs» und des Campus, trotz klarer Bedenken zum Umzug, mittragen.
Die GLP Burgdorf hält fest, dass die vom verschiedener Seite ins Spiel gebrachten Alternativen für die Nutzung des Areals allesamt weder
gratis noch problemlos sind. Bei einer Nutzung der Gebäude der ausziehenden Berner Fachhochschule (BFH) durchs Gymnasium werden
umfangreiche Sanierungen und Umbauten nötig sein, da die Raumnutzung der BFH völlig anders ist als jene des Gymnasiums (vielmehr
Schulzimmer statt Labors). Zwei der BFH-Gebäude sind denkmalgeschützt, was die Sanierung verteuert. Die nicht denkmalgeschützten Gebäude, insbesondere das B- und das C-Gebäude, sind in baulich sehr schlechtem Zustand und müssen wahrscheinlich sogar abgerissen
werden. Der Regierungsrat rechnet mit Kosten von rund 80 Millionen Franken.
Auch die von Seiten der «bürgerlichen» Burgdorfer Parteien lancierte Idee der Nutzung des Hauptgebäudes als neues Oberstufenzentrum
(OZ) ist nicht unbedenklich: Das Gebäude bietet zuwenig Platz für alle Schülerinnen und Schüler der gesamten Burgdorfer Oberstufenklassen. Das ebenfalls, sogar auch innen, denkmalgeschützte Hauptgebäude ist nicht behindertengerecht; Projekte zum Einbau eines Lifts
scheiterten wiederholt an Auflagen des Denkmalschutzes oder enormen Kosten. Man kann sich letztlich auch noch fragen, ob ein Schulareal
mit derart vielen Schülerinnen und Schülern im Alter von 12 bis 19 Jahren pädagogisch wirklich sinnvoll wäre.
Die GLP Burgdorf schlägt deshalb den Burgdorfer Parteien vor die Diskussionen um alternative Nutzungen des Areals bis zum Grossratsbeschluss in gut drei Monaten zu unterbrechen. Vorgängige Diskussionen binden Kräfte, ohne dass echte Kompetenzen vorliegen, und sorgen für unwirksames Tohuwabohu, besonders in einem Wahljahr. Die GLP wird sich im Falle einer Bestätigung des Verzichtsentscheids gerne
an diesen Grundsatzdiskussionen beteiligen.